WildFrauenReise 2018 – Teil 4 – von Möwenfelsen und Steinkreisen im Buchenwald

Der letzte Teil meiner Reise durch Schweden führte mich 2018 an die Küste weiter im Süden, auf einer Karte vom Skaneleden hatte ich mir einfach intuitiv eine interessante Stelle herausgesucht und geschaut, wie ich da hinkam mit Bus und Bahn. Das Wetter war ziemlich herbstlich und meine Mondzeit kündigte sich an, für die nächsten Tage war durchgehend Regen angesagt… war ganz stolz auf mich, dass ich es schaffte, mir einen Campingplatz mit kleinen Hüttchen dort zu suchen, der auch mit dem Bus gut erreichbar war. Und fuhr da einfach mal ins Blaue hinein.

Zunächst musste ich 5km zum nächsten Bahnhof latschen, neben der Autobahn, naja. In der „Stadt“ hatte ich auf einen Supermarkt gehofft, der hatte aber zu und am Bahnhof gab es auch nur Süßkram zu kaufen. Auch in Helsingborg fand ich auf die Schnelle beim Umsteigen nichts, das ich als Lebensmittel bezeichnen würde (in Plastik verpackte labbrige Sandwiches und Zuckerriegel zählen für mich da einfach nicht dazu). Kein Brot, Obst, Gemüse. Also ohne Lebensmittel zum Campingplatz. Die hatten immerhin einen Restbestand da an Nudeln, Couscous (den kann ich nicht mehr sehen ehrlich gesagt) und Tomatensoße und morgens frisch gebackene (halt wie in Schweden üblich – süße) Brötchen. Der nächste Supermarkt auch hier um die 10km entfernt, alles aufs Auto ausgerichtet. Echt schade!

Auf meinen folgenden Spaziergängen fand ich dann zum Glück passende Zutaten in Form von Apfelbäumen mit reifen, leckeren Früchten und jede Menge Kräuter am Wegesrand für Tee und die Tomatensoße.


Immerhin war ich jetzt am Meer, juhu!!! Einmal im Jahr möchte ich da schon sehr gerne hin! Am Strand sitzen und den Wellen lauschen… die Weite genießen… die schönen Steine bewundern…


Machte noch eine wunderschöne Tageswanderung um die Halbinsel – ohne schweren Rucksack kam es mir vor, als würde ich nur so durch den Wald fliegen! Außerdem war es mal etwas ganz anderes – bisher war Schweden für mich meist endloser Kiefernwald gewesen. Und nun stand ich hier inmitten von riesigen Buchen, wanderte durch Eichenhaine und Wacholdergestrüpp. Ließ mich einfach von meiner Intuition leiten, viel verlaufen konnte man sich hier eh nicht, schaute einfach wohin es mich zog. Ging mal im Kreis, kam zu einem kleinen See, lief weite Strecken barfuß, sah das Meer von erhabenen Felsen aus, erkletterte und umarmte alte Eichen…


Immer wieder ging es hinunter auf Felsentreppen zum Strand mit Höhlen, tiefen Einkerbungen, wunderschönen roten Steinen und sanften Wellen. Kletterte auf einen hohen Felsen und war auf Augenhöhe mit den Möwen. So schön!!! Kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus!


Im Museum beim Leuchtturm am Ende der Halbinsel gab es sogar eine Göttinnenfigur, die sie hier gefunden hatten! Wie passend!


Am nächsten Tag regnete es wirklich in Strömen, ich hatte meine Mondzeit und verbrachte daher die meiste Zeit in meinem Schlafsack in der Hütte, die mir jetzt so luxuriös vorkam. Zum Glück keine nassen Sachen im Zelt… machte mal einen Regenspaziergang zum Steinkreis und zog wie immer auf meinen Reisen ein Resumee meiner Erfahrungen, lauschte dem Rauschen des Himmelswassers und war glücklich.


Die Rückreise gestaltete sich dann auch als sehr spannend… zum Glück war ich wieder mal meiner Intuition gefolgt (das bringts echt!!) und hatte einen sehr viel früheren Öresundzug genommen, denn die haben mittlerweile so viel Verspätung, dass ich den Puffer von zwei Stunden gut brauchte bis Kopenhagen… Eigentlich hatte ich für Hamburg mit einer Couchsurferin ausgemacht, dass ich bei ihr schlafen könnte, aber die meldete sich schon seit Tagen nicht mehr… super! Also buchte ich mir halt irgendein Hotel am Hauptbahnhof, da ich frühs gleich weiter musste mit dem Zug Richtung Heimat. (Wer in aller Welt hat auch den Nachtzug von und nach Kopenhagen abgeschafft??? Das war sooo genial gewesen!!! Spätestens jetzt mit den ganzen Klimaprotesten sollte sich das doch wieder ändern!! Ich fahr echt gern und weit Zug, aber die Umsteigerei und nicht Weiterkommen des Nachts ist echt ein Problem derweil Leute!!!).


Das Hotelzimmer war erstaunlich nett (da bin ich echt froh über mein Smartphone, dass ich da so einfach was reservieren konnte von Schweden aus…), hatte eine ruhige Nacht und auch eine wundervolle Zugfahrt (soll ich euch verraten, was ich dafür bezahlt habe? Hamburg – Freilassing 19€, Freilassing – Klagenfurt 14€, einfach früh buchen – wer da noch fliegt und sagt Bahnfahren sei teuer, häh?).


Jetzt freue ich mich jedenfalls erstmal auf das diesjährige Schwedenabenteuer – natürlich wieder mit Bahn, Bus, zu Fuß und mit Kanu!

2 Kommentare zu „WildFrauenReise 2018 – Teil 4 – von Möwenfelsen und Steinkreisen im Buchenwald

  1. Sooooo schön, was du alles erlebst, wuppst, bewältigst, zu lässt, schaffst, mit machst …. lebst. Ich finde es so toll … und trau mich nicht 😉

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