Zaubernächte

Seit dem Dunkelmond Ende November, über die Sperrnächte, die Wintersonnenwende und Raunächte bis nun zum morgigen Dunkelmond im Neuen Jahr schrieb ich fast jeden Morgen (manchmal auch untertags oder abends) ein paar wenige Zeilen in ein kleines Notizheft. Die lange Dunkelheit und Dämmerung hat etwas an sich, etwas Heiliges, Magisches, Zauberhaftes. Nach zwei Mondzyklen kamen ganz schön viele und manchmal auch spannende Worte zusammen, seht selbst:

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Eine Wildfrau auf Reisen…

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weißleuchtend
das Wollgras
weich flauschig zart
ich sitze und träume
Ruhe

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grünsonnenleuchtend
der Elfenwald
schimmernd warm weich
ich mache einen Handstand
Lebensfreude

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blauwellentanzend
das Meer
weit fließend rauschend
sehe der Sonne zu
Abend

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leuchtendblaugrau
der Fjord
beeindruckend majestätisch bergig
ich genieße die Aussicht
Vorfreude

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steingraugrünschneeweiß
der Wildsee
oben allein wunderschön
umgeben von Schnee
Weite

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grünweißrauschend
der Wildfluss
tanzend singend springend
ich sitze im Sonnenschein
Urlaub

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grünfelsengraublau
im Fjell
erhaben schön vielfältig
ich gehe meine Weg
Wundervoll

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blausonnenstrahlend
die Stille
leise ruhig friedlich
ich bin im Hier
Jetzt

 

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spiegelglatt
der See
sandig kühl ruhig
ich verabschiede mich langsam
erholt

 

 

 

 

 

 

Wintersonnwend

Wandern wir
durch die dunkelste Nacht
doch ist es nicht ganz finster
spüren die Stille des Landes
es schläft in Winterruhe

Nebel umhüllt uns
dicht und grau
doch weiter vorne lichtet er sich
die Sterne des Winters blinken hervor
vom klaren Himmel
verschwinden wieder in Nebelschwaden

Legen uns unter den Weidenbaum
auf die kalte Erde
doch getragen vom gefallenen Laub
singen unser Lied
klopfen uns sacht mit der Rute ab
geben uns den Segen der Sonnwend

Ziehen uns ins Haus zurück
löschen alle Lichter
dunkel und still ist es nun
begeben uns auf die Reise
in die Unterwelt
zur Göttin der Rauhnacht
Percht und Holle

Jede für sich
und doch nicht allein
geborgen in der warmen Stube
schwebend in der Finsternis
umgeben von unseren Schwestern
atmen wir
wir sind getragen, behütet und beschützt

Lange Zeit sitzen wir so im Kreis
bis eine anfängt ein Lied zu flüstern

„Im Dunkel unsrer Nacht
entzünde das Feuer
das niemals verlöscht
das niemals verlöscht“

Tastende Hände berühren sich
auf der Suche nach Streichhölzern
wir lachen

Das erste Streichholz glimmt nur bläulich auf
wir lachen
das zweite Streichholz ebenfalls
wir lachen
das dritte Streichholz lodert auf
wir sind geblendet
das Licht ist zurückgekehrt
wir lachen

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Lied „Im Dunkel unsrer Nacht“ aus Taize
http://www.geocities.ws/markuskantz/imdunkel.html