So gehen sie dahin, die Jahre. Gefühlt eines schneller als das andere, so dass frau kaum hinterher kommt, jetzt ist bald 2022 vorbei… Warum ich es Jahr der Erneuerung nenne, weiß ich eigentlich nicht genau, es fühlt sich stimmig an. Ein Jahr voll Wandel, wie die davorgehenden auch schon. Für so vieles darf ich dankbar sein, von einigem musste ich mich liebevoll verabschieden, dafür kam auch viel Gutes und Neues in mein Leben.
Vier Jahrzehnte gibt es mich nun schon auf der Welt, was ein Wunder eigentlich!
In diesen magischen Nächten rund um die Wintersonnenwende ist mir nach innehalten, reflektieren, Momente Revue passieren lassen, mit jedem Herzensmenschen tauchen liebe Erinnerungen auf. Oft sitze ich in der Morgen- oder Abenddämmerung bei Kaffee, Tee oder derzeit vorzugsweise Glühwein und träume vor mich hin, während es mal kalt und windig ist oder zum Glück auch mal geschneit hat. Langsamer machen, mich aus dem Weihnachtstrubel ausklinken, in die Stille gehen.
Über 16.000km bin ich heuer Zug gefahren, was bei zwei Wohnsitzen und einer Fernbeziehung nun mal zusammenkommt, da machen über 5000km nach Schweden hin und zurück nur ein Drittel aus. So viel wie heuer bin ich auch schon lange kein Auto mehr gefahren (über 3000km, durfte es von meinen Eltern ausleihen), da gab es eine neue Umgebung kennenzulernen, Kinder abzuholen, wie so oft ungünstige bis keine Öffi-Verbindungen. Nicht mal 3000km bin ich geradelt, ein neuer Negativ-Rekord, aber nur mehr 2km zur Arbeit pendeln statt 10-13km macht sich bemerkbar, dafür wäre es sehr spannend zu erfahren, wie viele Kilometer ich zu Fuß gegangen bin, da ich die meiste Zeit im Sommer draußen unterwegs war. Ein Schrittzähler wäre eine Idee 😉
Die Themen heuer waren recht vielseitig – da war der Abschied von Kärnten, der mir immer noch sehr schwerfällt, der Umzug nach Oberösterreich, die neuen Umgebungen erkunden und entdecken, Freund*innen finden, in die Arbeit hineinfinden, dort ja schließlich alles zum ersten Mal erleben in dem Gebiet, in dem ich tätig bin. Ganz viel ging es auch um das Thema Heimat – wo fühle ich mich zu Hause, was brauche ich, um irgendwo das Gefühl zu haben, ankommen zu sein oder um mich einzuleben? James hat sich da auch ähnliche Gedanken gemacht.
Da war ganz viel Chaos und Zerrissenheit, das Gefühl, nie allem gerecht werden zu können, der Arbeit (ich finde 40h sind einfach zu viel), den Kindern, mir selber, Partner, Freundinnen, Gesundheit. Meine Knie machen nicht mehr so gut mit und mein Zyklus ist ein einziges Chaos – er wird immer kürzer, viele prämenstruelle Symptome zeigen sich. Vermisst habe ich heuer ganz viel die Kinder, aber auch die Freundinnen und das ganze Netzwerk in Kärnten, das ich mir so lange aufgebaut hatte, die vielen Seen, Eislaufen (das erste Mal seit 13 Jahren, dass ich nicht war) und eine mehrtägige Radltour ging sich leider auch nicht aus. Manchmal fühlte ich mich einsam, denn durch zu wenig Zeit fällt es schwer, vor Ort neue Kontakte zu knüpfen. Interessanterweise fühle ich mich meist nur unter Menschen einsam, nicht aber in der Natur. Einer der schlimmstem Momente des Jahres war, als mein Fahrrad Schnecki verschwunden war! Ich hatte es vergessen abzusperren, als ich wiederkam, war es weg! Ein ganzes Wochenende war ich ohne Auto und ohne Radl unterwegs, einkaufen mit Rucksack, bei großer Hitze und ohne funktionierende Öffis war das wirklich eine Herausforderung. Aber ich hatte Glück, als ich beim Fundamt anrief – jemand hatte es gefunden (ca. 500m weiter als ich es abgestellt hatte) und dorthin gebracht! Welch Erleichterung!!!
Dafür gab es aber auch zum Glück ganz viele wunderbare Erlebnisse – als Highlight ist Schweden natürlich zu nennen, wer hätte das gedacht. Aber ich war auch öfter in Kärnten, im Sommer zum Baden mit den Kindern, im Herbst allein auf der Alm und im bayerischen Wald. Zeigte den Kindern die neue Umgebung in Bayern. Beruflich hatte ich ein paar wunderbare Führungen in der Natur, die echt Spaß gemacht haben. Ganz wichtig war heuer Sinnlichkeit – das sinnliche Eintauchen in die Natur und schöne Begegnungen mit Männern. Ging immer wieder in mir selbst auf Forschungsreise, ritt die Wellen des Lebens. Jetzt am Jahresende schaute ich meinen Kalender durch und wurde mir mit jedem Menschen, den es gibt in meinem Leben der schönen Momente bewusst, die ich mit dem oder derjenigen verbringen durfte. Wunderbar fand ich auch die Meditationen in der Tropfsteinhöhle Schulerloch, das ist so schön, in die Dunkelheit, Stille und Magie dort eintauchen zu können! Von James habe ich außerdem eine digitale Spiegelreflexkamera übernommen, mit der das Fotografieren endlich wieder richtig Spaß macht.
Ein paar Highlights noch in Bildern:

Den Auradweg in Kärnten vermisse ich noch immer schmerzlich, der war schon etwas ganz Besonderes, ein paar Mal durfte ich 2022 noch dort entlang fahren

Immerhin war ich einmal auf einer Klimademo heuer in Regensburg, für mehr hat die Zeit einfach nicht gereicht, aber ich demonstriere ja täglich das Leben ohne Auto, so herausfordernd es auch ist…

Sinnliches Eintauchen in die Natur, im Frühling fällt das besonders leicht mit all dem Blütenduft

An der Donau fand ich schöne Sonnenuntergangsplätze, zu denen ich öfter hinradelte. Überhaupt spielt die Donau nun eine wichtige Rolle, beruflich und privat, da sie uns nun als Familie miteinander verbindet

Sehr dankbar bin ich auch für den Garten in der WG – so eine Blütenpracht war das, sehr oft lag ich in der Hängematte unter blühenden Bäumen, unter Sternen oder in der Sonne

Mein Partner lebt an einem wunderschönen Platz im bayerischen Wald, wunderbar als Rückzugsort, wenn einem die Welt mal wieder zu laut und voll erscheint (er vermietet übrigens Zimmer im Haus über AirBnB, wer also mal ein paar ruhige Tage braucht 😉

Dies ist mein Lieblingsbild von mir dieses Jahr, danke an denjenigen der es gemacht hat. Da fühlte ich mich wunderbar wild und frei, die sinnliche rote Frau, die ich heuer viel erforscht habe

Eintauchen in die Wasserwelt Kärntens, ach seufz, mein Lieblingswildbach mit herrlich kaltem Wasser

Der einzig bisher gefundene brauchbare See in der neuen Heimat, der allerdings immer noch 36km weit weg ist, einmal bin ich hingeradelt, ansonsten war ich sehr froh über Begleitung mit Auto. Für Kärntner ist es schwer, wenn Niederbayern einem sagen, was für ein toller See und du dann dort bist und es bestenfalls als Lacke bezeichnen würdest, wir waren da schon sehr verwöhnt… aber der hier ist echt ok

So froh, als meine geliebte Schnecki wieder da war… ohne die geht es einfach nicht… wo die mich schon überall hingetragen hat…

Immerhin habe ich einen wunderbaren Morgenkaffeeteich gefunden!

und eine kraftvolle Kiefer, die ich gerne besuche und die auf einer vielfältigen, artenreichen Wiese steht mit ganz vielen Graslilien

Die schönste Nacht heuer war mit meinem Partner auf der Wiese hinterm Haus – wunderbarer Sternenhimmel, wir haben uns einfach Decken geholt und wachten morgens bei strahlendem Sonnenschein auf…

Hach und dann kam endlich Schweden, heuer erstmals bis Mitte September und es war wie immer ein absoluter Traum, dazu hoffentlich bald mehr…

Das erste Mal in meinem Leben Polarlichter sehen!!!! Gänsehaut und pures Glück….

Ein Ritual im Garten zur Herbsttagundnachtgleiche

Der Kaffeeteich im Morgennebel…

Im Herbst führte ich jede meiner Zyklusphasen zu einem Medizinwalk in den Wald aus, das war sehr heilsam, was bei jeder Phase, die ich sehr unterschiedlich wahrnehme, so in mir war…

Rund um meinen Geburtstag war ich auf der Alm in Kärnten und tanzte unter Mondin und Sternen und feierte ausgiebig…

Ein weiteres Lieblingsbild von mir heuer von der Alm – glücklich im Nebelwald…

An der Donau in Oberösterreich…

Juhu, Schnee gab es kurz mal im Dezember und ich besuchte diese wunderschöne Hainbuche, die ich durch Zufall gefunden hatte.
Nun, jetzt bin ich bei der Familie in Oberösterreich und wünsche euch Frohe Weihnachten und besinnliche Raunächte, hoffe euer Jahr war gut. Ich kann an sich sehr dankbar sein, auch wenn viel Druck da ist, der Zustand der Welt Sorgen bereitet. Letztlich geht es mir gut und es fehlt an nichts Essentiellem! Es gibt es so eine Fülle an schönen Momenten. Machts gut ihr lieben ❤
Wow Elaria, so schön und inspirierend wie du dein Leben beschreibst und erlebst!!!
Danke dafür!
Kannst du mir ein Buch oder Beitrag empfehlen wo die Mond Zyklusphasen beschrieben sind! Danke hdl
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Danke dir, ein Buch, das ich toll finde, ist von Josianne Hosner, da sind die Zyklusphasen ganz wunderbar beschrieben
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