Die Rückkehr in die „Zivilisation“

Auch der schönste Traum geht einmal zu Ende… so auch meine wilden Tage in der freien Natur… etappenweise machte ich mich auf den langen Weg nach Hause… Eigentlich fühlte ich mich im Wald und am See und am Meer sehr viel mehr zu Hause als im Alltag mit Kids, Arbeit, Haushalt etc… Traurig, aber wahr…

Zuerst ging es 10km von Balesudden ins nächste Dorf, wo es wieder einen Bus gab -da sitze ich so und bin traurig und plötzlich stellen ein paar Schweden ein Stück Kuchen, Sahne und Kaffee vor mich hin… wow!!! Danke!!!

Plötzlich wieder so viele Menschen um mich zu haben und Autos zu sehen und zu hören, ist immer wieder ein Schock… Nach der Waldeinsamkeit ist es einfach nur laut, stinkend und überreizend… Ich lasse mir Zeit, das zu verdauen, nehme es an wie es ist… mehr kann ich eh nicht tun… mich an den Annehmlichkeiten erfreuen (ein richtiges Klo mit Spülung z.B., heißes Wasser zum Händewaschen…).

Zurück in Örnsköldsvik gab ich mir dann das „Paradiset“ – ein Hallenbad und Spa. Die erste heiße Dusche nach 11 Tagen hatte dann schon wieder was, auch wenn ich es nicht lange aushielt und es mir zu viel wurde… wollte eigentlich auch mehr Postkarten kaufen, aber ich war so verwirrt und verplant in dieser Stadt, dass ich einfach nur schaute, so schnell wie möglich zurück in den Wald zu kommen… Beim Zugticket nach Süden kaufen kam ich drauf, dass ich die PIN der Kreditkarte vergessen hatte, Bankomat nahm der Automat nicht… super… und aufs Klo kam ich somit auch nicht, da es da echt welche gibt, die nur mehr mit Kreditkarte und Code funktionieren…hallo???? Eine nette Frau in einer Trafik rettete mich dann, ich konnte auch bei ihr ein Ticket kaufen (zwar nicht ganz bis Kopenhagen, aber immerhin…) und in bar bezahlen, sie zeigte mir auch ein Klo, wo noch Münzen gehen… Solche Probleme hat man im Wald nicht… Also nichts wie 20min rauf in den Wald und zum See….

Der Abend war nochmal ein herrlicher Traum mit Sonnenschein, Tagebuch schreiben, kochen, schauen… Am nächsten Morgen nahm ich den ersten Zug nach Stockholm, und hatte lustigerweise ein 1.Klasse Ticket, da es günstiger war als das der 2. Klasse… Toll, denn so hatte ich drei Frühstücke: 1. im Wald, Müsli und Kaffee…. 2. am Weg zum Zug jede Menge Heidelbeeren und Himbeeren und 3. im Zug mit Brot und Tee und allem drum und dran…

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In Stockholm angekommen schaute ich auch, dass ich so schnell wie möglich in den nächsten Nationalpark kam, am mittleren Nachmittag war ich dann da… Dort war ich 2014 schon mal gewesen, echt toll! Der See ist ein Traum…

Die letzten Nächte war ich auch schon meist sehr früh wach gewesen, die Sonne ging schließlich zwischen 4 und 5 auf… es war echt schön zu dieser Zeit, erst recht keine Menschen unterwegs, die Morgenstille, das Licht… traumhaft…

So langsam kam ich wieder besser mit der „Zivilisation“ klar, in Stockholm aß ich einen leckeren Salat beim HardRockCafe und entdeckte noch ein cooles Secondhand-Retro-Geschäft… Gegen Mittag fuhr der Zug nach Kopenhagen und abends holte mich ein Bekannter, den ich letztes Jahr im Zug getroffen hatte, ab und wir fuhren in sein Sommerhaus, wo ich noch einen Tag verbrachte mit Spaziergang am Meer, leckerem Essen und stundenlangen Philosophieren…

 

Und dann ging es wirklich zurück… der Urlaub war vorbei… 😦 das Ankommen daheim schwierig, mit vielen Widerständen verbunden…

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