Zyklustag 21
Heute früh war ich traurig, sehr traurig… es gab keinen bestimmten Grund, es war einfach so… und es war ok, ich nahm es einfach an, so wie es war. Die Wolken flogen nur so über den Himmel, weiter im Westen war schon strahlend blauer Himmel zu erkennen, als ich die Kinder in Kindergarten und Schule begleitete. Ein eisiger Wind wehte uns um die Nase und spielte mit den Haaren… Nach dem Morgenkaffee zog es mich wieder hinaus, der Fluss rief…
Ab und an habe ich Lust und Muse raus zu gehen und zu fotografieren, gerne auch mich mit dem Selbstauslöser… diesmal war es dann im Nachhinein recht spannend als ich mir die Fotos ansah – sie haben keinerlei Anspruch auf Perfektion, ich bearbeite sie auch nicht weiter – weil sie recht gut den inneren Prozess wiederspiegeln, den ich bei meinem Spaziergang hatte…. Ich nannte ihn den Verbindungs-Spaziergang, um meine Verbindung zu mir und der Natur weiter zu erforschen, wahrzunehmen, zu beobachten. Die Kamera war heute meine Begleiterin, ich stellte sie immer mal auf, schaltete auf Selbstauslöser und huschte schnell an die gewählte Stelle (10 Sekunden sind nicht lang…).
Zunächst zog es mich zum Flussufer, wo ich mich hinsetzte und einfach nur das Wasser beobachtete… die Traurigkeit war da, spiegelte sich in den dunklen Wolken… das Blau vom Himmel schien weit weg zu sein, mir war kalt… ich wollte einfach nur da sitzen… nichts tun müssen…
Irgendwann bekam ich dann Lust weiter in den Fluss zu steigen… in den Fluss des Lebens…. es tat gut, wieder in Bewegung zu kommen, die Dynamik des Wassers und des Lebens zu spüren… jeder Schritt und jede Begegnung in der Natur spiegelt für mich etwas wieder in meinem Leben und wenn ich mich darauf einlasse, passieren oft erstaunliche Dinge, ich erkenne etwas, es löst sich was, ich komme weiter…
Andererseits hatte ich auch große Lust mich zu verstecken, in eines der noch kahlen Gebüsche zu klettern und zu verschwinden, vom Geäst beschützt und behütet zu werden…. mit der Landschaft verschmelzen…
Ich kam an Stellen, an denen das Gras vom Vorjahr heller war, es war lustiges Moos auf den Sträuchern, langsam kam der blaue Himmel immer näher…
In der Nähe war ein wunderschöner Baum, den ich gerne umarmen wollte… erst noch versteckt, dann traute ich mich immer weiter heraus… mir wurde wärmer und angenehmer ums Herz…
Fühlte mich nun immer besser… getragen… verbunden… und entdeckte am Heimweg den perfekten Platz, nach dem ich mich gesehnt hatte… in einem Gebüsch… in der Sonne, umgeben von ganz jungem Grün… dem Fluss und dem Gesang der Vögel lauschend, friedlich, beschützt… das neue Grün der Hoffnung sehen….
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