Am 15.8. ist Kräuterweihe – oder auch Maria Himmelfahrt… schon vorher sammelte ich Kräuter, die ich gerne in meinem Strauß hätte – Kräuter, die ich am meisten nutze bzw. die ich am liebsten mag. Dazu gehören Beifuß, Wilde Möhre, Baldrian, Johanniskraut, Schafgarbe, Frauenflachs, (Hunds)Kamille, (Ross)Minze, Spitzwegerich und in der Mitte thront eine König(innen)kerze.
Den Kräuterbuschen weihte ich selbst – an einem meiner Lieblingsplätze unter einer alten Eiche, deren Äste auf einer Seite schon kahl sind:
Wolken hingen tief über dem Land,
am Tag hatte es geregnet,
die Erde hatte das Wasser
begierig aufgenommen.
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Im Westen schimmerte
der Sonnenuntergang,
die Luft war klar und reingewaschen,
der Himmel leuchtete blau und gelb.
–
Mit einem Strauß Kräuter
ging ich den Berg hinauf,
über stille Wiesen und den Wald,
dessen schützende Dunkelheit mich willkommen hieß.
–
Vom Gipfel kann man Noreias Land
überblicken, bewundern, bestaunen.
Am Rand steht eine alte Eiche,
auf der einen Seite Blätter,
auf der anderen Seite nicht mehr.
Ihr Name ist Malina.
–
In der Dämmerung betastete ich ihre Borke,
wettergegerbt, von Erinnerungen gezeichnet.
Ich legte mich zu ihren Füßen,
sah in die Krone hinauf,
ein Teil von ihr schien in die Anderswelt zu ragen.
–
„Sind alle Eichen auf dieser Welt und der anderen
miteinander verbunden?“ fragte ich sie.
„Ja, das sind sie, durch den Großen Geist der Eichen!“
„Ich habe Sehnsucht nach Gog und Magog,
den alten Eichen von Glastonbury.“
„Dann lass uns zusammen eine Reise zu ihnen machen.“
–
Und das tat ich dann auch….
Nach der Kräuterweihe kommt der „Frauendreißger“ – 30 Tage, an denen die Kräuter besonders wirkungsvoll sein sollen. Es ist die Zeit des goldenen Spätsommerlichtes…ich sammelte Hollerbeeren, Goldrute und was ich sonst noch finden konnte. Schlimm finde ich, dass man nur an wenigen Plätzen sammeln kann, denn die meisten Wiesen und Felder in unserer Umgebung sind mit Chemikalien gespritzt!