Menstruationshütte in Wien

Ihr lieben,

dieses Jahr gibt es wieder eine Menstruationshütte in Wien! Und zwar vom 21. bis 24.1. mit wunderbaren Workshops, Film und Kabarett!

Diesmal darf auch ich einen Workshop halten zum Thema „die Rote Kraft im täglichen Leben“, wir werden u.a. jede eine Mondfrau filzen als Begleiterin durch euren Zyklus!

Mehr Info unter http://www.menstruationshuette.at/

Ich freu mich auf euch!

Elaria

RoteKraft

Das Geschenk der Guten Fee

Es waren einmal zwei Schwestern, die hießen Schneeweißchen und Rosenrot, Eine war genauso hübsch wie die andere und sie wohnten gemeinsam in einem großen alten Haus, das sie geerbt hatten. Als sie älter wurden, heirateten beide je einen Mann und bekamen jeweils ein Kind. Es war genug Platz im Haus, so dass beide eigentlich glücklich und zufrieden dort hätten leben können.

Doch eines Tages verschwanden auf einmal Socken. Nichtsahnend hatten Schneeweißchen und Rosenrot ihre Wäsche gewaschen und auf einmal war von jedem Sockenpaar nur noch eine Socke übrig. So blieb ihnen nichts anderes übrig als die bunten Socken unterschiedlich zu kombinieren und sie gewöhnten sich daran, gestreifte und gepunktete Socken zusammen zu tragen. Ihren Kindern war es nur recht, das war lustiger und den Männern fiel es nicht einmal auf.

Doch eines anderen schönen Tages tauchten plötzlich in den Ecken merkwürdige Flecken und Ansammlungen auf, die die Kinder neugierig beäugten und sie „Wollmäuse“ nannten, denn es waren kleine graue Bündel aus Haaren und Staub, die das Haus besiedelten und es wurden jeden Tag mehr! Schneeweißchen und Rosenrot waren ratlos, was sie nun tun sollten. Auch verschwanden immer mehr von den Socken, die dreckigen Teller stapelten sich in der Küche und bald kamen die Schwestern nicht mehr hinterher mit ihrer Arbeit, sie wussten nicht, wo sie beginnen sollten.

Sie fragten in Haushaltgeschäften, Frauenzeitschriften und Müttergruppen nach, aber diese konnten ihnen auch nicht weiterhelfen. Dies sei nun einmal das Schicksal der Hausfrauen und Wollmäuse und Sockenmonster waren nun einmal nicht in den Griff zu bekommen! Das Haus verdreckte immer mehr, die beiden Schwestern wollten kaum noch zu Hause sein, in dem sie sich nicht mehr wohl fühlten und sie ständig nur unnütze Arbeit hatten, die nie zu Ende ging, denn kaum hatten sie die Wollmäuse entfernt, tauchten die nächsten auf, kauften sie neue Socken, so waren sie nach ein paar Wäschen verschwunden. Sie waren verzweifelt und wussten sich nicht mehr anders zu helfen als zu beten. Sie beteten so inbrünstig, dass die gute Fee Mitleid mit ihnen bekam und sie eines Abends, als die Schwestern wieder gemeinsam beteten, in einer duftenden Glitzerwolke zu ihnen kam und fragte, was sie für sie tun könnte.

„Bitte liebe Gute Fee, erlöse uns von dieser furchtbaren Hausarbeit, von Wollmäusen und Sockenmonstern, von dieser eintönigen Schufterei, die doch nichts bringt!“ bettelten die Schwestern. „Nun gut, ich werde euch helfen,“ versprach die Gute Fee und gab ihnen einen Zauberstab, mit dem sie alle Unordnung in Blitzgeschwindigkeit beseitigen könnten. Sie bedankten sich vielmals und die Gute Fee verschwand so schnell wie sie aufgetaucht war. Gleich am nächsten Morgen, als die Männer in der Arbeit und die Kinder im Kindergarten waren, probierten sie das Geschenk der Fee aus. Schneeweißchen zeigte mit dem Stab auf eine Ecke voller Wollmäuse und – schwupps – waren diese in einer kleinen Rauchwolke verschwunden. Sie probierten es im ganzen Haus und bald glänzte alles wie neu, die Wäsche hing duftend und die Sockenpaare vollständig auf der Leine, die Küche blitzte nur so. Vor Freude tanzten die Schwestern Arm in Arm durch das ganze Haus! Sogar das Essen konnte der Zauberstab im Nu zubereiten!

So geschah es nun jeden Tag und das Haus blitzte immer vor Sauberkeit. Wem die Kinder ihre Unordnung hinterließen, musste nur eine der Schwestern heimlich mit dem Zauberstab hinzeigen und schon verschwand der Schmutz von selbst.

Nach einem Monat jedoch wurde den Schwestern komisch zumute, sie wussten mit ihrer vielen freien Zeit nicht immer etwas anzufangen. Sie hatten schon vieles probiert, waren vergnüglichen Tätigkeiten nachgegangen, hatten frohlockt und gejauchzt, aber mit der Zeit wurde der Schwung des Zauberstabes immer langsamer und die Schwestern fragten sich, was ihnen fehlte. Den ganzen Vormittag hatten sie nichts zu tun, die Hausarbeit war blitzschnell erledigt, das Essen gekocht und die Schwestern saßen ratlos am Küchentisch und fühlten sich auf einmal leer, nutzlos und frustriert. Auf einmal fehlten ihnen die Wollmäuse und Sockenmonster, es war richtiggehend langweilig!

„Was hältst du davon,“ fragte Rosenrot, „wenn wir von nun an ein wenig der Hausarbeit wieder selbst erledigen und nicht mehr alles mit dem Zauberstab machen?“ „Das ist eine gute Idee!“ sagte Schneeweißchen. Und so kam es, dass sie die Wollmäuse mit anderen Augen sahen, dass es ihnen auf einmal Freude machte, wieder gemeinsam und in Ruhe das Essen zuzubereiten, bewusst die Wäsche zu waschen und die Wollmäuse einzusammeln. So wie sie Ordnung in ihr äußeres Leben brachten durch Aufräumen, Sortieren und Saubermachen, so machten sie gleichzeitig Ordnung in ihrem Inneren. So kam es, dass der Zauberstab immer seltener benutzt wurde, die beiden trotzdem fröhlich durchs Haus tanzten mit dem Besen in der Hand. Und die Gute Fee lächelte vor sich hin…

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Die Einsamkeit des Alltags

Fünf Tage lang teilte ich ein Zeltlager mit drei Frauen und unseren insgesamt 5 Kindern. Es fühlte sich so natürlich an, so, wie es eigentlich sein sollte. Wir schauten gegenseitig auf die Kleinen, kochten zusammen, aßen unter den duftenden Pinien, badeten und sangen für den Sonnenuntergang am Meer, schliefen unter den Sternen. Selbst unsere Gebärmütter taten sich zusammen und wir bluteten zur gleichen Zeit.

Es schien das Paradies zu sein. Könnte so etwas nicht immer sein? Würde es auch irgendwann im Desaster enden? War es nur deswegen so schön, weil es nur für einen Urlaub war?

Nach zwei Tagen alleine zu Hause mit den Kindern, nachdem alles ausgepackt, gewaschen und verstaut war, kam der triste Alltag zurück. Alles erschien wieder so kompliziert, so viele unnütze Dinge um mich herum und niemand, mit dem ich meine Gedanken teilen konnte. Wie vor dem Urlaub auch fühlte ich mich isoliert, allein und einsam. Mal hier und da ein Telefonat, ein bis zwei Mal die Woche können wir mal eine Freundin treffen, aber ansonsten bin ich alleine zu Hause mit den beiden kleinen Kindern. Sicher können wir mal spazieren oder auf den Spielplatz gehen. Abends warte ich darauf, dass endlich mein Mann von der Arbeit kommt, endlich jemand, mit dem ich „normal“ reden kann. Ich liebe meine Kinder, keine Frage, ich kann auch die Zeit mit ihnen manchmal genießen, aber ich bin trotzdem alleine. Während in den Häusern rundherum genau das gleiche geschieht – kochen, waschen, Kinder bespielen, aufräumen – sind wir dennoch einsam. Ich verzweifle zunehmend daran. Oft habe ich ein schlechtes Gewissen wegen meinen Gefühlen, dass es für mich nicht so ist, wie es sein sollte. Wie war das mit dem schlauen Spruch, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind großzuziehen?

Niemals hätte ich mir das vorstellen können, wie das ist, nun fast drei Jahre lang zu Hause die Hausfrau und Mutter zu sein. Es war irgendwie klar, dass ich zu meinem Mann ziehen würde, er hatte Arbeit, ich nicht. Meine Eltern wohnen nun 2,5 Stunden mit dem Auto von uns entfernt. Meine Schwiegermutter arbeitet. Wir haben bis auf eine Freundin niemanden, der mal schauen kann. Selbst wenn wir ab und an mal weg können, deswegen ist die Einsamkeit des Alltags immer noch da. Manchmal gehe ich freiwillig in ein großes Einkaufszentrum, damit ich Leute um mich habe, nicht alleine bin. Wenn die Kinder manchmal mittags schlafen, sitze ich vor dem Computer und hoffe darauf, mit jemandem chatten zu können über das Internet. Facebook statt Mütterclan.